Guy Ben-Ziony wuchs im malerischen Jesreel-Tal in Israel auf. Im Alter von 9 Jahren, nachdem er „The Waltz King“, den Walt-Disney-Film über Johann Strauss, gesehen hatte, wollte er nichts lieber als Geige spielen. Als er einige Jahre später die Kammermusik für sich entdeckte, wollte er nichts lieber als Bratsche spielen und nahm Unterricht bei führenden Lehrern seines Heimatlandes, darunter Chaim Taub, Gad Lewertoff und David Chen.
Die Begegnung mit der renommierten Bratschistin Tabea Zimmermann beeindruckte ihn so sehr, dass er an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt kam, um bei ihr zu studieren. Nach seinem Abschluss in Frankfurt setzte er sein Studium bei Tatiana Masurenko an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig fort, wo er unter der Leitung von Daniel Harding Bartóks Konzert für Viola als Solokonzertexamen spielte und mit Auszeichnung bestand. Nachdem er den legendären Geiger Gidon Kremer bei der Kronberg Academy „Chamber Music Connects the World” kennengelernt hatte, wurde er zum Lockenhaus Festival eingeladen. Bald darauf war er regelmäßiger Gast bei wichtigen Musikfestivals wie Leicester, Delft, Zagreb oder „Open Chamber Music” in Prussia Cove, wo er neben Künstlern wie Christian Tetzlaff, Lisa Batiashvili, Alexander Lonquich und Menachem Pressler spielte. Als Solist spielte er mit vielen israelischen und europäischen Orchestern wie der Camerata Nordica, dem Offenbacher Kammerorchester, dem Israel Chamber Orchestra, Israel Camerata Jerusalem, oder den Tel Aviv Soloists.
Er war Mitglied des Zapolski String Quartetts aus Dänemark und des Waldstein Ensembles Wien und trat in vielen der bedeutendsten Konzertsälen Europas auf (u. a. im Wiener Musikverein, im Concertgebouw in Amsterdam, in der Berliner Philharmonie und in der Wigmore Hall in London). Seine enge Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten als Gründungsmitglied des „Israeli Chamber Project” hat ihn auf zahlreiche innovative Wege geführt. Auch in Deutschland hat er nach symbiotischen Kooperationen gesucht, beispielsweise mit der Tanzkompanie Sasha Waltz & Guests in Berlin, mit der er das hochgelobte choreografische Konzert „Gefaltet” aufführte.
Guy Ben-Ziony ist ein gern gesehener Gast als Solobratschist bei vielen führenden Kammer- und Sinfonieorchestern in Europa, darunter die Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Stuttgart und Hamburg, die Bamberger Symphoniker, die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, das Mahler Chamber Orchestra oder die Amsterdam Sinfonietta. Seine Debüt-Solo-CD mit dem Titel „Monodialogue” erschien 2016 bei Genuin Classics und wurde von der Kritik hoch gelobt. Von 2006 bis 2017 war Guy Ben-Ziony Professor für Viola an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy” in Leipzig. In der Saison 2017-2018 war er Mitglied des international renommierten Pacifica String Quartetts und Gastprofessor für Viola und Kammermusik an der Jacobs School of Music in Bloomington, Indiana. Außerdem war er Gastprofessor an der Musikhochschule Trossingen.
Derzeit ist Guy Ben-Ziony stellvertretender Professor für Viola an der Robert-SchumannHochschule für Musik in Düsseldorf. Er gibt weiterhin Meisterkurse in Europa und den USA.
Er spielt auf einer Viola, die Alexandre Breton (Berlin 2014) für ihn angefertigt hat.